Das Thema Mobilität ist derzeit ganz weit oben auf der Liste: Kostenlose Beförderung von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern, das mit Spannung erwartete Neun-Euro–Ticket und die grundsätzliche Attraktivitätssteigerung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), um Klimaziele erreichen zu können. Viele Themen davon werden auf Bundesebene entworfen, auf die Länder abgewälzt und im Alltag landen sie dann zum Beispiel bei Jens Rowold auf dem Schreibtisch in der Mobilitätszentrale in der Westersteder Innenstadt. Denn hier sollen die Pläne umgesetzt werden.
Bild: Jens Nacke Um sich ein Bild von der Lage zu machen, besuchte Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, nun die Mobilitätszentrale in der Kreisstadt. Eingeladen wurde von Jens Nacke, CDU-Landtagsabgeordneter aus dem Ammerland. Jens Rowold – ein echter Fachmann im Bereich des ÖPNV – berichtete von seiner Zentrale. Es sei die einzige ehrenamtliche Agentur in Deutschland, in der Bahntickets und Bustickets verschiedenster Art verkauft werden. Stolz erzählte Rowold auch von der Ausstattung des Betriebs in der Peterstraße: „Das ist original Bahn“, sagt er. Tische seien beispielsweise aus dem DB-Reisezentrum in Nienburg bei Hannover.
Der Staatssekretär zeigte sich begeistert von dem ehrenamtlichen Engagement, sprach mit den Mitarbeitern, stellte viele Fragen. Einer der ehrenamtlichen Berater in Westerstede ist Uwe Gerdes. Die Fragen nach dem Neun-Euro-Ticket seien enorm angestiegen, so Gerdes. Linder war das bewusst und machte deutlich, dass er von der Art und Weise, wie es zu dem Sonderticket kam, nicht begeistert sei: „Das wurde über das Knie gebrochen“, so der Staatssekretär. Das Land versuche nun, aus der überstürzten Handlung des Bundes, möglichst viel zu machen. Doch noch kurz vor dem Start sind viele Fragen offen, waren sich alle einig.